Legenden Talk mit Dizzl

#2 Dein Bruder Stève

DizzlChizzl Season 1 Episode 2

Legenden Talk mit Dizzl #2

DEIN BRUDER STÈVE

Afrikanische Geschichte, Hintergründe und Empowerment, das Ganze mit einer Prise Humor: Das ist „DeinBruderStève“, der auf TikTok in kurzen Videos sein Wissen über afrikanische Kultur in Deutschland, Afrika und weltweit teilt, über die Länder Afrikas informiert, aber auch rassistische Erfahrungen thematisiert. Ernste Themen wechseln sich mit Comedy ab und Vernachlässigtes findet hier seinen Platz. In unter einer Minute schließt Stève Hiobi Wissenslücken – dynamisch, pointiert, aber niemals oberflächlich.

Mit seinen Videos über afrikanische Kulturen, das Aufwachsen in der Provinz und Rassismus hat Bruder Stève über 90.000 Followerinnen und Follower sowie mehr als 3,6 Millionen Likes auf TikTok gesammelt.

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Dizzl streamt jeden Tag live auf Twitch: twitch.tv/DizzlChizzl

Dizzl:

Einen wunderschönen guten Morgen, oh wartet mal So jetzt hier. Guten Morgen, oh wartet mal So jetzt hier. Herzlich willkommen zum Streamerino, und herzlich willkommen vor allen Dingen deinem Bruder Steve. Steve, wie geht's dir Schön, dich zu sehen, mann.

Stève:

Ja, danke, mir geht's gut. Mir geht's gut, ich fühle mich entspannt, aber auch ein bisschen krank. Aber irgendwie alles, es kommt alles zusammen, geil.

Dizzl:

Ich freue mich jetzt auf das Gespräch. Wie geht's dir? Mir geht's super nice. Ich hab ganz kurz, irgendwie nur damit die Leute wissen, wo ich herkomme und wo wir beide herkommen, wo wir beide uns kennen und wie wir uns wieder getroffen haben beziehungsweise ja, das ist ja auch eigentlich eine super crazy Story Wir kennen uns schon super lange. Früher haben wir uns regelmäßig auch gesehen und dann irgendwie so ein bisschen kontakt irgendwie verloren.

Dizzl:

ich hatte dann dieses ding, das bei assassin's creed, was dieses jahr rauskommt, da haben wir ja dann die geschichte von yasuke, dem ersten schwarzen samurai, und das hat mich interessiert, diese ganze thematik, und ich wollte eigentlich im stream so ein Special machen darüber. Und meine Freundin meinte dann hey, da gibt's Leute, die machen da einfach geilen Content, musst du dir mal anschauen darüber. Und dann hat sie mir ein Video gezeigt, und dann hab ich gesagt das ist doch Stave, das ist doch Stave. Ich kenn ihn Wahrscheinlich, weil der heißt dein Bruder Stave, und in der Zwischenzeit du bist krimme Preisträger und was weiß ich was. Erzähl mal du ein bisschen über dich selbst. Wie ist es dazu gekommen? was machst du aktuell?

Stève:

und ja, Ja, also, wer bin ich? ja, ich bin Stäb. Ich bin. Ich gehe unter dem Namen dein Bruder Stäb auf Instagram und TikTok, da ja, ich mache einfach Videos über Afrika. Ich gehe unter dem Namen DeinBruderStef auf Instagram und TikTok, da ja, ich mache einfach Videos über Afrika, erzähle über, ja, alles mögliche, was auf dem Kontinent passiert. Ich erzähle da über Geschichte, politik, über keine Ahnung, wrestling, über Mode, über wie heißt das? wie heißt es? wie heißt es so? Leute, die so Wettbewerbe machen, so in der Mode. Ich habe schon gesprochen über.

Stève:

Leute, die dicke Bäuche haben, warum es denn ein Volk gibt in Äthiopien, die den dicksten Mann suchen. Dann erzähle ich Crazy. Ich suche einfach immer so Geschichten und will einfach Leuten über Afrika erzählen, über den Kontinent, und möchte einfach, dass die Leute mehr über den Kontinent wissen, auch einfach um viele falsche Annahmen, kolonialistisches Denken, was einfach noch sehr viel quasi hier in Europa vorherrscht, über den Kontinent. Dem möchte ich etwas entgegensetzen und einfach Informationen raushauen, und das habe ich einfach vor zwei Jahren angefangen. Damals wollte ich einfach nur ein paar Videos hochladen. Ich habe gar nicht gedacht, irgendwie jetzt plötzlich, dass ich irgendwo eingeladen werden, preise bekommen oder jetzt hier bei dem stream sitze. Ich dachte einfach nur, ich lade einfach ein paar videos hoch. Es war auch corona und so. Ich hatte langeweile und habe die videos hochgeladen. Ja, und auf jeden mal hat es, haben sich jetzt echt viele le Leute angeguckt. Das ist eine gute Community und darf immer mal wieder über Afrika sprechen.

Dizzl:

Stark, richtig richtig, nice, richtig gut. Ja, ich fand's auch mega spannend und aufregend, weil, was ich auch in letzter Zeit beobachte, ist halt so ein bisschen das Unverständnis darüber, was man alles noch sagen darf, was man nicht alles sagen darf. Und dann gibt es dann irgendwie Leute, die sich darüber aufregen, dass man gewisse Dinge nicht mehr so betiteln sollte, und die Frage ist immer warum Wird uns jetzt die Sprache weggenommen? Was passiert denn da jetzt an der Stelle? Und ich finde es eine super, super schöne Gelegenheit, auch mit dir dann teilweise darüber zu sprechen, irgendwie, wie ist es für dich, weißt du, wie ich meine, als schwarzer Mann hier in? also ich habe zum Beispiel eine Freundin, die ist schwarz, und die spricht teilweise Schwäbisch, und das ist für viele Leute einfach, die kriegen das nicht in den Kopf rein, irgendwo so auch So dieses Ding. Und ja, wie ist es für dich Bei mir?

Stève:

auch Bei mir auch, ja, bei mir auch. Also, es ist halt einfach so, dass wir ich glaube, das Problem ist so, ich glaube, ganz lange Zeit waren so schwarze Menschen, hatten so einen Stereotyp oder entsprachen dem Bild, das sich so die Deutschen so vorgestellt haben.

Stève:

Da waren vielleicht so keine Ahnung. Schwarze Menschen sind irgendwie frisch nach Deutschland gekommen. Da können wir später nochmal drüber reden, wie lange es schwarze Menschen eigentlich schon in Deutschland gibt. Aber das Bild war so ja, man kommt hier frisch nach Deutschland, man hat vielleicht irgendwie seine Ausbildung nicht anerkannt bekommen, und deswegen nimmt man irgendwie eher einen lower level Job an, halt einfach um die Runden zu kommen, einfach um voranzukommen. Und ja, meine deutsche Sprache ist jetzt auch nicht besonders leicht zu lernen, sondern haben viele, vielleicht auch unsere Eltern oder Großelterngeneration, ein bisschen gebraucht, um die Sprache zu lernen, und so weiter. Und das hat halt so lange war so dieses Bild da. So sind halt die Africans in Deutschland. Aber was sich halt jetzt geändert hat, und das ist das, was den Leuten halt so auffällt, ist, dass ich bin jetzt schon quasi die zweite, und es gibt schon die dritte Generation an Africans, die hier in Deutschland geboren oder aufgewachsen sind, und die sind natürlich ganz anders so. Ich meine deine Freundin da, die spricht Schwäbisch. Ich kann jetzt unter bestimmten Umständen kann ich auch nochmal switchen.

Stève:

Aber bei mir so, wenn ich, wenn die Leute mich jetzt nicht sehen würden ich glaube, die wüssten nicht, ob ich jetzt irgendwie schwarz bin oder so das würden sie nicht raushören, auch so. Es ist nicht mehr dieses Ding so, dass wir dass Schwarze denken, so ja, wir sind hier als Gast und müssen irgendwie Leuten dankbar sein oder Leuten irgendwas beweisen, dass wir da sein sollen. Ding bei jetzt der Generation von mir oder sogar noch die Generation nach mir, und das ist natürlich etwas, was ja was bei, wo ich mal sag, wo viele Deutsche halt lernen müssen, so das ist, das ist das neue Deutschland, so dieses sag ich mal in Anführungszeichen Bio-Deutsche. Und dann sind da die anderen Es ist ja immer dieses Deutsch und die anderen. Nee, das ist das neue Deutschland, wir gehören ja dazu. Das hier ist unser Zuhause, wir gestalten es, wir arbeiten hier, wir lieben das Land und weiter. Es gibt Politiker, es gibt Anwälte, es gibt schwarze Musiker, leute, die im Fernsehen zu sehen sind, und so weiter.

Dizzl:

Und Streamer.

Stève:

Und Streamer, ja genau, gibt es auch. Ich glaube, da muss man schon auch sagen, ich denke, der Großteil von Deutschland hat es gecheckt, oder wenn es, oder entweder hat es gecheckt oder ist bereit, das zu sehen und sich da umzustellen, und sagen, okay, das ist nur Deutschland, und gucken, wie es wird, und was wir alle daraus machen können. Aber es gibt natürlich auch Leute, denen das nicht gefällt, und die, ja, die bleiben da ein bisschen, hängen daran und fragen dann so die ja, die bleiben da ein bisschen hängen daran.

Stève:

Und fragen dann so ja, aber oder wundern sich dann halt auch? dass ich deutsch bin.

Stève:

Ich habe da eine lustige Geschichte, eine lustige Geschichte erlebt, und zwar ich wohne hier im Süden von Deutschland, in der Nähe von Heidelberg. Ich bin ja auch aufgewachsen in der Nähe, und an einem Tag war es dann so, dass ich einen Handwerker gebraucht habe, und ich habe halt gesucht im Internet, und ich habe dann halt auch einen gefunden, habe den angerufen und habe dann gesagt, ich habe ein Problem, und so weiter, ich brauche hier im Garten jemanden, und habe dem alles klar gemacht ja, hier, ich hab ein Problem, und so weiter. Ich brauch hier im Garten jemand und hab mit dem alles klar gemacht. So war alles cool, ich hab aufgelegt, und dann es war vielleicht so eine Woche später kommt dieser Handwerker zu mir, und er kam schon so auf mich zu.

Stève:

Ich weiß es bis heute noch. Er kam nur so auf mich zu, und ich hab in seinem Gesicht schon gesehen okay, er will mir unbedingt irgendetwas sagen. Er hat so ein Grinsen drauf gehabt, und er kam auf mich zu, und ich wusste, er will mir unbedingt irgendwas sagen. Ich sage so hallo, er sagt hallo, und er sagte ja, wissen Sie, was mir passiert ist? Ich sage, was erzähl. Erzähl nicht los.

Stève:

Lass es raus, Mann, ich sehe es doch, dass du was sagen willst. Er sagte dann so ja, nach unserem Telefonat hat er nämlich seinen Sohn angerufen, und da haben die festgestellt, dass sein Sohn mich kennt. Und sein Sohn sagt ihm ja, ja, er kennt diesen Mann, und so weiter, und ja, der ist schwarz. Und dann sagt der Handwerker nee, das kann nicht sein. Ich habe mit dem telefoniert, so, ich habe mit dem gesprochen, das kann nicht sein, dass der schwarz ist, weil der hat gutes Deutsch gesprochen. Und ich stand so da, so, Und dann da, Und er sagte so zu mir und dachte so er erzählt irgendwas Lustiges. Ich habe gar nicht darauf reagiert, Ich habe nur gewartet, ob irgendwas kommt.

Stève:

Dann hat es nochmal gesagt ja, sein Sohn hat gesagt doch doch, der ist schwarz, Ich kenne den. Und dann sagt er so nee, das kann nicht sein, dass du schwarz bist. Und dann hat er gesagt ja, und jetzt bin ich da, Sieh sein, das war schwarz. Und dann hat er gesagt ja, und jetzt bin ich da, Ja, du bist schwarz, und so. Und ich dachte nur so okay, komm, Lass uns gucken, was da hinten kaputt ist.

Stève:

Das sind halt so unsere Geschichten, wo Leute halt sich anfangen müssen, darauf einzustellen, dass es Neue Deutschland ist, heißt es Neue Deutschland?

Dizzl:

Das ist Neue Deutschland. Heißt es Neue Deutschland, dass man dann so Sachen wie M*hrenkopf und sowas auch nicht mehr sagen darf?

Stève:

Ja, auf jeden Fall.

Dizzl:

Willst du mal erklären, warum das irgendwie so kacke ist? Weißt du, wie? ich meine, egal, was es ist, ob es jetzt ein M*hrenkopf ist, ob es jetzt irgendwie, ob man N*gerkuss dazu sagen wollte.

Stève:

Irgendwo, was ist Ja erstmal. erstmal wollen wir sagen, wir wollen das Wort nicht reproduzieren, wollen es auch nicht sagen Okay. Wir sagen dieses Wort partout, nicht so.

Stève:

Ja, Und das Ding ist einfach. Es ist einfach ein rassistisches Stereotyp. Erstmal erstmal muss man gucken, woher diese Worte kommen, wenn wir das M-Wort haben, das hat vielleicht nochmal eine andere Geschichte, aber das kommt ja von den Mauren, die quasi aus Westafrika dann auch ein riesen Königreich hatte. Da gibt es nochmal eine andere Geschichte. Aber über die Zeit hat sich das einfach auch zu einem negativen Wort entwickelt gegenüber schwarzen Menschen. Es wurde einfach verwendet, quasi eher um schwarze Menschen abzuwerten, anstatt quasi als Bezeichnung, wo wir sagen so N-Wort, wo wir einfach ja, gerade dieses N-Wort, das war noch nie, das war noch nie irgendwie positiv behaftet gegenüber schwarzen Menschen. Das war immer eine Abwertung, auch wenn Leute sagen, ja, er hat irgendwas mit, kommt irgendwie aus dem spanischen Wort und so weiter. Das kann alles sein, aber es ändert nichts daran. Gegenüber schwarzen Menschen war es schon immer abwertend. Es war nie so, dass quasi weiße Leute, als sie dieses Wort genutzt haben, quasi die Menschen so auf Augenhöhe betrachtet haben, sondern es war immer quasi dieses Ding Europa oben, so Afrika, oder Afrikaner unten, immer Europa überlegen und fortschrittlich und bla, bla und so weiter, und die Afrikaner unten Europa überlegen und fortschrittlich und bla, bla und so weiter, und die Afrikaner quasi ja rückständig, unzivilisiert, und die Europäer erzählen den Afrikanern, wie es läuft, und da aus diesem Gedanken heraus entwickelt es sich dann auch dann der Rassismus. Und auch dann kommt dann eben auch dieses N-Wort dann zum Tragen, wo dann einfach man einfach sagen muss es hat einfach eine negative ja, es hat einfach eine negative ja, es hat, es ist einfach negativ auf schwarze Menschen und ist dann dazu eben auch noch sehr verbunden mit dem Mafa, also der Geschichte der Sklaverei, die 400 Jahre gehalten hat, dann auch Geschichte noch Kolonialismus auf dem afrikanischen Kontinent, der auch nochmal gehalten hat, dann auch Geschichte nach Kolonialismus auf dem afrikanischen Kontinent, der auch nochmal gehalten hat. Also da haben wir echt eine lange Zeit, wo dieses Wort genutzt wurde, um einfach schwarze Menschen zu unterdrücken und einfach schlecht zu behandeln. Und in dem Sinn sagen dann eben auch schwarze Menschen so hey, wir wollen dieses Wort nicht hören. Ich sage auch so ich will das Wort nicht hören, ich will das Wort nicht nutzen, ich nutze es selber nicht. Ich weiß, dass manche schwarze Brüder und Schwestern sagen ja, die wollen das nutzen als Selbstbezeichnung, als Selbstermächtigung, wollen das Wort quasi für sich claimen. Selbstbezeichnung, selbstermächtigung, wollte das Wort quasi für sich claimen. So sehe ich es ein bisschen anders. Ich brauche dieses Wort nicht, und ja, deswegen sagen schwarze Menschen auch, sie möchten das nicht.

Stève:

No-transcript. Dieses Ding, schwarze Menschen irgendwie mit einem Essen zu verbinden, und das quasi so zu, ja, es ist ein wenig auch lustig machen darüber über schwarze Menschen, ich finde es nicht lustig, und ich denke so ja, ich brauche das einfach, das braucht man einfach nicht. Und das Ding ist ja so mit diesen Worten, wenn es immer darum geht, dass man sagt, ja, das darf man nicht sagen, was heißt, das darf man nicht sagen?

Stève:

Also, jeder Mensch darf das sagen. Im Endeffekt kann das jemand sagen. Es gibt kein Gesetz, das dir verbietet, das Wort darf das sagen. Im Endeffekt kann jemand sagen so, Es gibt kein Gesetz, das dir verbietet, das Wort nicht zu sagen. Das Problem ist nur, wenn du das zum Beispiel sagen würdest zu mir, wenn du mich so bezeichnen würdest, dann hieß es so wir beide wären halt keine Freunde. Ja klar.

Stève:

Man baut dann direkt halt Mauern auf. Und das ist halt die Frage, wo ich den Leuten immer stelle willst du das? dann direkt halt Mauern auf? und das ist halt die Frage, wo ich den Leuten immer stelle willst du das? Willst du einfach andere Menschen verletzen, nur weil du denkst, ich darf das nicht sagen, oder ich will das Wort sagen? oder willst du einfach wirklich offen sein und mit anderen Menschen in Kontakt treten? Wenn du jetzt zum Beispiel sagst, du sagst mir zum Beispiel, du heißt Danny, und ich sag so nee, ich nenne dich jetzt irgendwie keine Ahnung Danny. Und ich sage so nee, ich nenne dich jetzt irgendwie keine Ahnung Olaf oder Markus, und du sagst so nee, ich will aber nicht so heißen, und ich sage, ja, ich nenne dich, dann baut das direkt eine Mauer auf. Ich glaube, wir werden dann nicht mehr lange Freunde und noch weitere Ebenen.

Stève:

Drastischer ist es eben auch mit dem N-Wort oder dem M-Wort. Daher ich kann diese Frage, natürlich kann man auch diese Frage stellen ja, darf ich das sagen? Die Frage kann sich jeder stellen, und ich kann dazu immer sagen ja, klar, du darfst das Wort sagen. Aber musst du das sagen? Ist es irgendwas wichtig für dich, diese Wörter zu sagen? auch quasi, da geht es ja auch um das Z-Wort und an alles mögliche. Weißt du, das Ding ist ja auch so, gerade so. Gruppen wie Schwarze oder Sinti und Roma oder auch Leute aus dem östlichen Raum, die haben ja auch Selbstbezeichnungen. Und wenn so eine Gruppe dann entscheidet hey, wir möchten so nicht genannt werden, wir haben unsere Bezeichnungen, wir sind bereit, es euch auch beizubringen oder zu sagen so und so wollen wir genannt werden. Warum nicht das nutzen?

Dizzl:

Das ist eher die Frage die man da benutzen sollte, wollen nicht, dass denen irgendwas weggenommen wird, irgendwie eine Sprache, weil sie fühlen sich jetzt nicht als Rassist, nur weil sie irgendwo was betiteln, was sie schon seit Jahren gemacht haben. Wo kommt das her? Es ist einfach irgendwie fehlendes Verständnis dafür, mal ganz kurz irgendwo sich reinzudenken in jemand anderen, was mir schon immer so ein bisschen leichter gefallen ist, weil ich habe ja selber Migrationshintergrund und ich bin ja nicht in Deutschland geboren, und selbst ich habe das schon erlebt mit oh. Also für jemanden, der in Brasilien geboren ist, sprechen sie schon sehr gutes Deutsch, Und ich habe dann gesagt, um ehrlich zu sein, spreche ich besseres Deutsch als sie und weiß mich auch besser zu artikulieren, Und ich gehe davon aus, dass sie in Deutschland geboren wurden, weiß mich auch besser zu artikulieren, Und ich gehe davon aus, dass sie in Deutschland geboren wurden. Aber deswegen kenne ich das sogar bei mir, weißt du so in heftiger Form auch irgendwo, so?

Dizzl:

Deswegen frage ich mich auch eigentlich, so wie du sagst brauchen wir das? Es ist nicht so, dass wir irgendwie weißt du, ich habe nie das Gefühl, da wird irgendwas weggenommen. Ich denke mir einfach nur Thema Inklusion verstehst du, wie ich meine? Das ist halt einfach nicht cool gewesen. Es war nie cool. Wie konnte das sich überhaupt etablieren. Heute würde es nicht etabliert werden können, Aber damals war halt was anderes. Deswegen da muss man halt jetzt seine Arbeit leisten. Aber woran liegt es dann?

Stève:

Ja, ich weiß nicht, ich würde gar nicht mal sagen, es hat was mit Empathie zu tun, weil du musst, es hilft bestimmt. Aber so, ich meine so wie das mit dem Namen, so muss ich mich in dich reinversetzen, damit ich weiß, dass du Danny heißen willst. Dass du, Danny heißt Ja, okay, keine Ahnung.

Stève:

Ja, stimmt, du sagst mir einfach so hör mal zu, ich möchte so genannt werden, und dann ist das einfach Fakt. Du möchtest so genannt werden, du möchtest es so bezeichnen, damit fühlst du dich wohl, und das kann ich annehmen. Oder kann die sagen nein, will ich nicht, und ich will halt, dass du dich unwohl fühlst. Ich weiß gar nicht deswegen ich dachte lange auch so ja, das hat irgendwas mit Empathie zu tun. Aber ich bin da auch weg davon und sag so nee, eigentlich das ist eine Tatsache, dass du so genannt werden musst, damit fühlst du dich wohl, oder das kann ich annehmen oder nicht. Damit muss ich mich nicht wohlfühlen. Dass du so genannt wirst, ja klar klar, klar.

Stève:

Und das ist eben auch mit diesen Wörtern, wo ich sage, so, wo ich den Leuten sage, so wie du gesagt hast, man braucht es ja nicht, jetzt war es nicht zu sagen, da geht ja niemand irgendwas verloren. Die retten auch nicht die deutsche Sprache, wenn man dieses Wort nicht sagt.

Stève:

Ja, Das ist nicht so. Die retten auch nicht die deutsche Sprache, wenn man dieses Wort nicht sagt. Das ist nicht so. Die deutsche Sprache hat sich so viel verändert Verschwindendes Kommen und Gehen, Wörter. Niemand rettet die deutsche Sprache, wenn man irgendwie ein Wort nicht sagt. Ja und so.

Stève:

Ich denke mal, es ist auch kein Altersding. Es ist auch nicht so, dass man sagt ja, aber früher hat man das gesagt. Nein, es ist nicht. Guck mal, ich kenne so viele alte Leute, die einfach auch ihre Sprache umgestellt haben. Die sagen das immer ja, früher hat man das und das gesagt, heute sagt man es halt nicht mehr. Dann ist das Thema für die gegessen Heute sagt man es einfach nicht mehr Das Sprachthema nicht mehr So und dann ist das Thema für die gegessen.

Stève:

Heute sagt man es einfach nicht mehr, und das ist halt das Sprachthema, ist so, das ist auch immer auf meinen Kanälen so etwas, so. Da kannst du echt einfach deine Kommentarspalte zum Explodieren bringen, wenn du manchmal sowas anspricht, so und ja, und über solche Themen spricht. Ich muss auch gestehen, ich ja bin ich vorsichtig geworden? so, ich weiß nicht, ob ich vorsichtig geworden bin, aber die letzten, ich sag mal, die letzten Monate habe ich eher weniger über solche Themen gesprochen, weil mir das dann auch oft so nervig war, weil ich dachte, okay, jetzt erzähle ich mal das Gleiche, dann kommt immer die, glaube ich, die gleichen Fragen in meinen Kommentaren. Dann habe ich es nicht mehr gemacht. Aber ich habe mir jetzt auch vorgenommen, jetzt für das nächste Quartal habe ich wieder Bock, da Aufklärung zu machen und Leuten da mehr drüber zu erzählen.

Dizzl:

Ja, das ist crazy.

Stève:

Ich weiß nicht. Ich habe mich gefragt wenn du jetzt hier dieses Thema machst ich habe keine Ahnung, ob du da irgendwie Kommentare siehst sind die Leute da so moderat, sagen sie so ja, okay, interessant, cool. Oder ist es dann eher auch so, dass die Kommentarspalten explodieren?

Dizzl:

Auf Twitch kann auf jeden Fall alles passieren. Grundsätzlich muss man eigentlich aufpassen. Ich sag mal so ich glaube nicht, dass es ganz ehrlich unter uns weil wir nicht live sind und sowas, aber das Ding ist ich glaube nicht, dass sich irgendein Twitch-Streamer traut, mit einem schwarzen Menschen, egal ob männlich oder weiblich oder egal was zu sprechen, live im Stream über diese Thematiken. Das ist so ein Thema, dafür kannst du so schnell gebannt werden, oder es eskaliert im Chat oder was auch immer so. Aber ich hab halt auch gesagt, ich hab keine Lust mehr, irgendwie die ganzen Themen zu behandeln. weißt du so dieses ganze keine Ahnung? Ich will die echten Themen hier auch über die sprechen können, und ich muss halt wirklich sagen, ich habe eine Community, mit der kann man über alles sprechen. Ja, okay.

Dizzl:

Das ist wirklich cool. Wir haben wirklich in jeder Hinsicht wirklich alle Leute irgendwie so am Start, und das macht es am Ende aus, dass man so einen Austausch auch haben kann. Man muss ja auch nicht immer einer Meinung sein, weißt du, wie ich mein?

Stève:

so Ja, nee, muss man nicht. Ja, und ich glaub, das ist voll wichtig, dass die Community weißt. Du, ich denke mal so, ich kann ja viel darüber reden, ich kann auch viel reden ich merk irgendwie jetzt, wo wir auch gerade reden, habe ich gemerkt, ich rede echt lange, meine Redepassagen werden lang, aber die können auch länger sein, weil ich einfach, wenn ich mein Thema habe, so kann ich einfach auch viel reden.

Dizzl:

Deswegen bist du ja auch hier zu reden, genau.

Stève:

Aber was bringt mir das?

Stève:

viele Reden, wenn ich keine, wenn ich damit niemand erreiche, die das aufnehmen und das wiederum weitertragen, und die das quasi darüber Gedanken machen und mit ihren Familien besprechen, ihren Leuten besprechen, oder wenn sie irgendwo auf Social Media einen Kommentar sehen, da irgendwie einen Gegenkommentar liefern oder erzählen, so ey, hör mal zu, da bei Danny oder bei Steph hab ich dessen das gehört, so würd würde ich mich auch mal drüber nachdenken, weißt du, Und das ist ja dann. Ich glaube, das ist dann die Power, oder kann man sagen, den Einfluss, den wir haben und den ich auch immer wieder erkenne, wie wichtig es ist, dann doch über diese Themen zu sprechen, wenn man diese Community hat, die dann das versteht und dann quasi das auch wiederum rausträgt und wiederum anderen Leuten erzählt.

Dizzl:

Darum geht es, glaube ich auch, einfach nur die Meinung auch mal rauszutragen, weil heutzutage ist so alles so negativ. Weißt du, wie ich meine, so auf beiden Seiten finde ich so Die einen sprechen von Wokeness und Cancel Culture und die anderen, weißt du, es ist immer genau dasselbe, nur andere Begrifflichkeiten. Immer so, und dann redet man so oft an Hintergrund haben, dass sie dann irgendwie drüber nachdenken, wenn sie irgendwas machen, sondern irgendwas Clickbait-mäßig, irgendwas Bullshitiges, schnelle Gesellschaft, posten, posten, posten. Aber jetzt mal eine Frage wirklich, weil das würde mich interessieren, auch wenn es dich nervt Was sind so die Top-3-Fragen, die du nicht mehr hören kannst, wo du die ganze Zeit so immer wieder reproduziert dieselbe Antwort gibst, dann da drauf?

Stève:

Ähm, also ja, es ist schwierig zu sagen. Ich glaube, es gibt eine Frage, auf die ich nie antworte. Du wirst mit mir darum kämpfen müssen, um eine Antwort aus mir heraus zu quetschen, und das ist die alles berühmte und alles entscheidende Frage Dürfen weiße Menschen Dreadlocks tragen?

Dizzl:

Crazy.

Stève:

Ich glaube, es vergeht keine Woche, in der mir nicht irgendjemand auf Insta oder auf TikTok eine Message schickt, ob ich nicht darüber ein Video machen kann. Absolut, ich weiß nicht, was die Leute da haben. Ich meine, das Lustige ist, ich habe mal ein Video gemacht. Da habe ich in diesem Video einfach nur gesagt hör mal zu, ihr schickt mir ständig diese Fragen und so über Dreadlocks, und weiß ein Mensch, ob die Dreadlocks tragen dürfen. Und ich habe gesagt, ich habe keinen Bock, diese Frage zu beantworten. Ich wurde danach beleidigt.

Stève:

Leute haben in meinen DMs mich angebrüllt, haben sie in den Kommentaren haben sich die Leute zerfetzt. Dann habe ich nochmal gesagt hey, ich habe ja nicht mal gesagt, nein, ihr dürft es nicht. Ich habe nicht gesagt, ja, leute dürfen. Ich habe einfach nur gesagt, ich möchte das nicht sagen. Aber Leute unter den Kommentaren haben sich Leute so zerfetzt. Und ich dachte so ey, dieses Thema ist so heiß, und das ist so eine Frage, die ich nicht hören kann. Ich weiß gar nicht, ob es so eine Top 3 Frage ist. Vieles kommt auf den Kontext drauf. Das ist das Problem. Ich bin so ein Typ, man kann mich vieles, man kann mich echt vieles fragen. Ich erzähle dann auch gerne, gerade wenn es um Afrika geht, oder dann antworte ich gerne so Ich glaube, es kommt auf den Kontext, drauf an Zum Beispiel, wenn mich jemand sieht und ich, und er fragt mich dann zum Beispiel auch dieses ja, woher kommst du und so und will halt so mein Background wissen. Es gibt Momente, wo ich dann sag, so nee, hab ich keinen Bock drauf.

Dizzl:

Ich verstehe.

Stève:

Ich hab keine Lust. Du hast gerade meinen Namen erfahren. Willst jetzt direkt meine Background-Geschichte und alles mögliche, willst du?

Dizzl:

bei meinen Eltern.

Stève:

Ja, wo kommen deine Eltern her? Meine Eltern sind tot. Was willst du damit jetzt Was?

Dizzl:

bist du für ein Landsmann? Das kenne ich. Was bist du für ein Landsmann eigentlich? Oder wo kommst du Ursprünglich, meine ich, wo kommst du ursprünglich her? Das ist auch gut, das ist auch ein gutes.

Stève:

Wort. Und ich sage so ich kann das verstehen, und ich antworte dann auch darauf. Aber es kommt wirklich auf den Kontext an. Wenn wir uns kennengelernt haben, wenn wirMeeting, und dann fragt mich das jemand, hat mich das jemand gefragt? ja, und wo kommen Sie denn her? Und ich sage so das hat nichts hier zu tun. das möchte ich jetzt nicht hier beantworten, sondern Heidelberg du Arschloch, genau genau sowas.

Stève:

Ja, das sind so. Daher es gibt bis auf vielleicht diese Dreadlocks-Frage oder Logs-Frage gibt es eigentlich wenig, wo ich sage so boah, darauf habe ich keinen Bock zu antworten. Wenn es mir nicht passt, dann sage ich es den Leuten. Auch wenn Leute mich irgendwas fragen, was unangenehm ist oder wo ich nicht d'accord bin, dann bin ich auch den Leuten. Auch Wenn Leute mich irgendwas fragen, was unangenehm ist oder wo ich nicht d'accord bin, dann bin ich auch frei, das zu sagen, und quasi ey, will ich nicht darauf antworten, geht dich nichts an.

Dizzl:

Nur mal fürs Verständnis. Also, ich verstehe, wo das herkommt. Ich hatte tatsächlich neulich auch eine Diskussion darüber über Dreadlocks mit Cultural Appropriation und sowas, wo das herkommt. Ich hatte tatsächlich neulich auch eine Diskussion darüber über Dreadlocks mit Cultural Appropriation und sowas. Aber kannst du es ganz kurz nur erklären für diejenigen, die vielleicht nicht ganz verstehen, warum das ein Problem ist?

Stève:

Ja, da müssen wir vorne. Wirklich bei dem Thema kulturelle Aneignung Und das ist, glaube ich, so, dass das Ding, was Leute falsch verstehen oder was auch falsch genutzt wird, kulturelle Aneignung, ging jetzt eigentlich darum, quasi marginalisierte Gruppen aufzuwerten oder quasi denen da ein Problem aufzutun, dass es manche Menschen einfach in bestimmten Branchen zum Beispiel schwer haben. Manche Menschen einfach in bestimmten Branchen zum Beispiel schwer haben. Zum Beispiel, wenn ich als oder lange Zeit warst, zum Beispiel so in der Modeindustrie, gerade mit den Logs, mit den Haaren, wenn du zum Beispiel in der Modeindustrie unterwegs warst, und du hattest jetzt irgendwie einen großen Afro oder du hattest irgendwie Logs oder so, dann war es vielleicht schwierig für dich, weil Leute eben gesagt, die in der Modeindustrie sind, müssen alle halt diese langen, glatten Haare haben, eben diesen europäischen Schönheitsidol, entsprechen Afro.

Stève:

Aber das wurde lange Zeit unterdrückt. Aber plötzlich, dann wurde es gern gesehen, zum Beispiel, wenn irgendwie weiße Menschen plötzlich irgendwie Dreadlocks tragen oder auch wie so ein Afro, und plötzlich waren die Trans-Hatter Plötzlich. Siehst du, wie war das ganz viel schwarze Menschen gerade auch im Hip-Hop dieses Braids tragen und so. Das war einfach so ein schwarzes Ding, und das wurde immer verbunden. Ja, das sind halt die Gangster und Hip-Hop und so. Ja, das sind halt die Hip-Hop und so Braids. Und du siehst so plötzlich ja, der ist ja voll der Trendsetter, der ist ein Biber, trägt Braids und so. Und da ärgern sich natürlich die Leute, sagen sie hä, warum ist der jetzt Trendsetter, warum ist der Trendsetter, warum kann ich nicht Trendsetter sein? Wir tragen die Braids schon lange.

Stève:

Und da geht es. Das ist eigentlich das Thema, wo Leute quasi darauf aufmerksam machen wollten und sagen hey, da ist eine Schieflage in Zugänge, in Macht, in Repräsentation, um in bestimmte Bereiche vorzudringen. Auch zum Beispiel, wenn ich, als ich meine allererste Bewerbung, als ich mich zum allerersten Job beworben habe, habe ich mir damals meine Dreadlocks abgeschnitten, weil auch in meiner Familie hieß es hey, wenn du zu deinem Job gehst damit, das macht einfach einen schlechten Eindruck. Ja, krass.

Stève:

Du wirst nicht vorankommen, und so weiter. Dann habe ich gedacht okay, ja, Habe ich einfach meine Haare komplett weggemacht. Ich hatte auch bis zu meinem 17, 18 Lebensjahr auch lange Dreadlocks zu tragen. Ich habe die abgeschnitten. Das war die einzige Phase, wo ich sie einmal abgeschnitten habe. Bei meiner zweiten Bewerbung habe ich schon gesagt nee, warum soll ich das tun?

Stève:

Das ist dumm. Was habe ich denn getan? Ich habe es danach nie wieder gemacht, aber es war halt so, dieses Ding. Also so dieses Ding, dass man sagt okay, wenn du dich bewerben gehst, dann kannst du das nicht tragen. Aber es gibt schon auch Leute, die das dann tragen. Oder der Chef früher ist rumgelaufen, ja, weißt du was in den 70er und 80er? wir waren alle Hippies und so, wir haben alle unsere Loks getragen, und ich muss mir aber meine Loks abschneiden, um mich hier bei dir zu bewerben. Das geht doch nicht.

Stève:

Das ist halt das Ding, wo man darüber nachdenken muss. Darum ging es bei kultureller Aneignung. Was aber das Problem ist, was Leute draus gemacht haben, ist, die haben das quasi so als Instrument genommen, um Leute irgendwie auszuschließen, um Leute zu sagen, um quasi Macht über bestimmte Dinge auszuüben und zu sagen ja, du darfst das nicht, und du darfst das nicht. Aber das war ja gar nicht das Ding. Das ging nicht darum, zu sagen, wer was darf. Es ging einfach darum zu sagen hey, warte zu, wir haben da eine Schieflage. Wie können wir die in unserer, die da marginalisiert, die vielleicht in bestimmte Positionen nicht reinkommen, bestimmte Macht nicht ausüben können? wie können wir da uns Geltung schaffen? Aber es ging nicht darum zu sagen, du darfst das nicht, und du darfst das nicht. Aber das ist eben daraus geworden, und deswegen ist diese Diskussion so weird, so anstrengend, so weird, die Diskussion, so anstrengend, weil man redet quasi immer noch immer nur noch der darf das nicht, der darf dies nicht, die dürfen keine Dreadlocks tragen, die müssen ihre Konzerte absagen, weil die ja weiß nicht, bei Fridays for Future war das so da hat irgendwie Fridays for Future dann irgendwie Shitstorm bekommen, weil die, glaube ich, da jemand eine Band eingeladen hatten, wo irgendjemand Dreadlocks hatte.

Stève:

Dann wurde diese Band ausgeladen und toll, und was ist dann? So war diese Band weg, und so ist irgendein, eine schwarze Person dann auf die Bühne gekommen, so ne, ist dann irgendeine schwarze Band dann dadurch größer geworden? Haben wir irgendwie als quasi Black-Community irgendwas dadurch gewonnen? Nein, wir haben gar nichts gewonnen.

Stève:

Am Ende wurden sogar noch die Schwarzen geblamed, obwohl die Black-Community gar nicht das abgesagt hat. Und daher ich sehe das Thema, das Thema ist leider zu verbrannt worden mit verschiedenen Geschichten. Ja, und darum dreht sich es eben auch immer mit diesen Dreadlocks auch. Wie gesagt, ich sehe das Dreadlocks eher das Thema, oder ich würde sagen, eigentlich ist Dreadlocks nicht mehr so das Thema, weil, ehrlich gesagt, ich trage immer Dreadlocks, und ich glaube, heutzutage sind wir da an einen Punkt gekommen, weil, ehrlich gesagt, ich trage immer Dreadlocks. Ich glaube, heutzutage sind wir da an den Punkt gekommen, wo wir sagen hey, du kannst Bewerbung gehen, du kannst überall hingehen. So Dreadlocks sollte nicht das Thema sein. Auch wenn du Politiker bist und Locks trägst, so sollte das nicht das Thema sein. Wenn, dann müssen wir drüber reden, warum das Thema ist. Ich glaube, da sind wir drüber, aber trotzdem, leute reden dann zu sehr ja, der darf das nicht, der darf jenes nicht.

Dizzl:

Das ist ja genauso, wie du dann irgendwann mal wahrscheinlich auch so Argumente hörst wie okay, gut, wenn wir jetzt aber keine Loks tragen dürfen, dürfen Schwarze jetzt ihre Haare kletten, dürfen sie ja dann auch nicht. Und dann wärst du wieder bei einem zweiten Fass von dem Thema. eigentlich Fass schon, wenn du diese Argumentation hörst wo man, findest du? das ist jetzt auch nochmal eine Frage. wenn wir jetzt zum Beispiel über Cultural Appropriation sprechen gibt es sowas wie, dass sich dann Schwarze sich der Kultur an, also zu eigen werden? gibt es sowas auch umgedreht, sozusagen?

Stève:

Weiß nicht. Ja muss ich mal überlegen. Erstmal möchte ich sagen du hast es echt geschickt gemacht, mich doch Ich glaube, du hast es geschafft, dass ich seit langem mal wieder über das Thema spreche, ey aber ich danke dir von ganzem Herzen, weil das war einfach super, super aufregend, dir auch zuzuhören.

Dizzl:

Das ist halt einfach wirklich richtig nice.

Stève:

Also ja, das ist halt einfach wirklich richtig nice. Also ja, das ist ja immer eine schwierige Diskussion, finde ich nämlich auch. Ich glaube, insgesamt ist es so Kulturen werden immer angeeignet. Jeder eignet sich irgendwo irgendwas an. Das passiert einfach. Das ist ja auch erstmal nichts Schlechtes. Wenn ich jetzt irgendwo draußen Leute sehe, die irgendwie so ein Bubu tragen, also diese African Männergewänder, die die Leute tragen, dann denke ich, so ist doch cool, irgendwie finde ich es cool so. Africans tragen es, wir finden es cool so. Warum doch cool? ja, irgendwie findest du es cool so. Fw kann es tragen, wir finden es cool so. Warum soll es nicht andere tragen? Und daher denke ich, ist es natürlich, dass sich Dinge angeeignet werden. Ob es jetzt irgendwas aus quasi, sag ich mal, aus der deutschen oder aus der europäischen Kultur angeeignet wird, weiß ich nicht so genau.

Stève:

Die andere Richtung ist immer so schwierig, weil ich kann nicht genau sagen okay, ist es jetzt einfach angeeignet, weil die Leute das irgendwie cool finden, oder ist es eher noch so ein Ding heraus so quasi dieses kolonialistische Denken, so ja, wir müssen das machen, weil Europa so cool ist, oder weil uns nur dann uns Europa annimmt, oder weil es vielleicht sogar auch aus der Kolonialzeit Leuten aufgedrückt wurde, wie zum Beispiel Beispiel ist, zum Beispiel Beispiel ist zum Beispiel als Beispiel habe ich da nämlich zum Beispiel jetzt den christlichen Glauben oder so, oder die Kultur, wie man den christlichen Glauben lebt. Da könnte man sagen, ja, das haben Afrikaner natürlich aus Europa irgendwie sich angeeignet. Aber wenn man dann tiefer gräbt, sieht man, okay, das ist einfach ein krass kolonialistisches Ding gewesen.

Dizzl:

Absolut, wenn man aufgezogen wurde.

Stève:

Ja, ja. Wenn du das halt mehrere Jahrhunderte machst, natürlich bleibt es dann hängen. Das kriegst du einfach so nicht so schnell weg. Daher fällt mir jetzt kein gutes Beispiel ein, wo ich jetzt sagen könnte okay, das ist jetzt so angeeignet. Ich habe noch nie einen Afrikaner gesehen, der jetzt irgendwie gesagt hat, ich werde jetzt irgendwie mit ganz klischeehaft Lederhosen rumlaufen, oder ich höre jetzt Schlager, Obwohl es gibt. Ja, vielleicht könnte man das schon so sehen.

Dizzl:

Ja, das ist zum Beispiel auch schwierig, Wenn ich zum Beispiel hier einen Schwarzen sehe, der hier in Deutschland aufgewachsen ist und geboren ist, und der macht jetzt zum Beispiel Schlager, und jemand sagt ja, das hast du dir jetzt angeeignet, dann sage ich nee, der Beispiel sagen wir mal keine Ahnung, missionare, hättest die dann irgendwo in Ghana Kinder bekommen oder so, und die sind dann weiß, ist es wahrscheinlich da auch nochmal ein bisschen was anderes, mit Braids dann rumzulaufen oder sowas, wie das hier jetzt dann irgendwo zu zelebrieren groß zu machen oder so.

Stève:

Ja, ist so.

Dizzl:

Deswegen ist das, was du gesagt hast mit dem Kontext, ist halt enormst wichtig, glaube ich auch an der.

Stève:

Stelle Ja klar, auch bei dem Thema. Ich kenne auch Weißes so in Kamerun. Die sind wie die Kameruner. Dort sage ich mal so Einfach, weil die einfach dort entweder sehr lange sind, oder ich glaube, die einen, die sind sogar Nee, die sind einfach schon sehr lange dort, schon sehr lange dort So, und die sind einfach, verhalten sich wie Kameruner. Und dann kannst du ja auch sagen, ja, ihr seid keine Kameruner, oder so. Aber ich sage ey Mann, das ist denen ja zu Hause geworden, die sind Kameruner geworden, die sind irgendwie heute Kameruner, morgen irgendwie was anderes. Nee, das ist denen ihr Ding. Und daher ja, das ist denen ihr Ding. Und daher ja, es kommt wirklich immer auf den Kontext an und wie diese Person da in das Setting reinpasst. Ja, deswegen dieses Thema kulturelle Aneignung, das ist mir zu oft viel zu leicht und viel zu oft nur auf der Daftest.

Dizzl:

Richtig.

Stève:

Das ist so, und ich habe das Gefühl, oft beide Seiten, also quasi jetzt zum Beispiel in dem Fall die Black Community oder African Community ist oft verschlossen, dem Thema noch irgendwie zuzuhören oder zu erklären. Auf der anderen Seite, die da nicht dazu gehören, die sind immer nur auf dem Ding ja, was dürfen wir nicht, und wir lassen uns nichts verbieten, obwohl das eigentlich gar nicht darum gehen sollte. Daher ja, thema ist schwierig.

Dizzl:

Glaubst du die, die da nicht zuhören wollen, dass die einfach vielleicht ein bisschen müde auch sind, so über die Jahre hinweg? weißt du so dieses, dass man schon. Also ich sag mal so, die Entwicklung der letzten Jahre ist schon nochmal intensiver, wie wenn wir jetzt vor 20 Jahren oder sowas schauen. Also, es passiert gefühlt sehr viel auch irgendwo.

Stève:

Ja, aber da kommen wir schon auch zu dem, was ich am Anfang gesagt hab so, wir sind nicht mehr, das ist nicht mehr die Generation unserer Eltern, wo wir sagen ja, danke und bitte intensiver und so weiter. Ich verstehe, warum das für die intensiver ist, weil die Generation meiner Eltern, die konnten sich nicht so ausdrücken wie ich, die haben dann einfach, wenn irgendjemand das N-Wort gedroppt hat oder die irgendwie beleidigt hat oder so, haben die einfach nichts gesagt oder haben gesagt ja, wir sind ja Gäste hier, deswegen sage ich nichts. Meine Generation ist schon so. Ich weiß, wir können darüber diskutieren, lass uns diskutieren darüber auf einem hohen Level, und das ist halt nochmal komplett was anderes. Und das ist das.

Stève:

Ich glaube, das ist das, was viele Leute als schwierig oder quasi als anstrengend annehmen. Und dann natürlich auch nochmal die Stärke von Social Media, weil Social Media was geöffnet hat, wo wir zum Beispiel jetzt in dem speziellen Fall Schwarze oder Afrikaner lange Zeit gar nicht hingekommen sind, nämlich in die Öffentlichkeit. Weil Öffentlichkeit du bist jetzt irgendwie die Zeitung und Radio oder ins Fernsehen kommen, und das war einfach, da war eine Mauer, so. Du bist auf gar keinen Fall bist du als Schwarzer irgendwie in die Redaktionsebene gekommen, um mal wirklich deinen Standpunkt klar zu machen, und das war halt so, und das hat sich jetzt halt geändert. Es gibt halt Social Media, da will man nicht aufhalten. Wenn ich sage, es passt mir nicht, dann ziehe ich mein Handy, mache ich es auf, und dann hören das Tausende von Leuten, dass mir irgendwas nicht passt.

Stève:

Und das ist, glaube ich, das, was viele Leute gerade so, als gerade die Diskussion geht ja schon lange und vor allem gerade muss man auch schon sagen, gerade so Rechte haben das ganz früh erkannt. Das stimmt, wir verlassen uns nicht auf dieses das Wort mag ich nicht, aber dieses Mainstream, sondern wir gehen halt auf TikTok, wir gehen irgendwie auf Telegram. Das sind auch genügend Leute, und da ballern wir alles zu, weil, wenn wir nicht ins Fernsehen kommen oder da erst nicht hinwollen, da hält uns niemand, aber wir wollen uns aufhalten, wir können einfach sagen, was wir wollen. Quasi, jetzt so allgemein gesprochen. Aber das ist natürlich auch. Das nehmen die Leute natürlich als schwierig, wahr? weil sie da nicht mehr so gatekeeping können, weil sie nicht sagen können okay, da kommt ihr nicht rein. Das ist unser weißer Space, wo wir das Sagen haben.

Stève:

So aber auf der anderen Seite so darüber haben die Leute eher weniger Kontrolle und müssen sich halt damit auseinandersetzen. Und das nehmen, glaube ich, leute dann halt als schwierig, wahr, glaube ich? jetzt in meinem Fall gerade für die Sachen, wo Africans sagen wollen, oder quasi für marginalisierte Gruppen ist es eher ein Segen, dass zum Beispiel Social Media da aufgetaucht ist und dass es so zu einem großen Sprachrohr geworden ist oder jetzt auch Streamen oder die ganzen Dinge. Aber natürlich, wenn man dann schaut gerade so in den Rechtsextremen oder so sehr viel, auch so Nazis, die ich da auf TikTok sehe und so weiter, Man findet halt seine Bubbles schneller.

Dizzl:

Das ist so das Ding, weil du alles bedienen kannst, und dann kann jeder, der Bock hat, irgendwie so sich einklinken, und das geht super schnell. Das ist halt so im. Positiven und im Negativen, halt beides.

Stève:

Ich sage gerade auch so TikTok. Leute fragen mich immer ja, tiktok, und so, du machst ja auch TikTok, findest du das gut? Und ich sage immer ey, tiktok. ich einerseits liebe ich TikTok, weil man da alles sagen kann, was man will, und ich hasse auch TikTok, weil man einfach alles sagen kann, was man will. Das ist halt so Leute, was da alles rausgeballert wird So und richtig schlimmes Zeug.

Stève:

Typisch auch andere Plattformen, gerade auch Instagram, gibt es. Auch Gestern habe ich jemand ich weiß nicht, was mit meinem Algorithmus los ist. Ich sehe nur weirde Leute. Ich sehe Leute, die Bäume umarmen. Ich sehe Leute, die quasi keine Ahnung, irgendwie so in Trance-Zustand kommen. Dann sehe ich Leute, die sagen, die können mit Toten sprechen, andere können mit Aliens sprechen, andere reden mit Obst. Ich habe schon alles gesehen Auf Instagram und TikTok. Na gut, aber klar, das kommt natürlich dann auch alles Verrückt.

Dizzl:

Crazy. Ey, steve, das muss gleich los. ne, ja, ja, Das stimmt, das stimmt. aber das ist genau das, was ich meine. Es ist einfach schön mit dir zu sprechen.

Dizzl:

Wir müssen das unbedingt sowieso wiederholen, und dann machen wir das auch, dass du dann vorbeikommst, weil heute war es eigentlich geplant, dass Steve nämlich bei mir vorbeikommt, aber da war die Zeit irgendwie so ein bisschen stressig, und wenn er vorbeikommt, dann will ich nicht gleich Tschüss sagen und so, sondern ja, dann koche ich noch was oder irgendwie sowas, wenn das sonst nur dann komme ich Super, super nice man. Ey Dave, es war mir so eine absolute Freude, auch ne, als wir dann das erste Mal auch wieder telefoniert haben. Seit seit wann kennen wir uns eigentlich das schon?

Stève:

Boah, das hab ich auch schon. Boah, das fragen die Leute immer. Ey, ich hab keine Ahnung, wir kennen uns schon 20 Jahre oder sowas kann schon sein 20, ja mindestens.

Dizzl:

Ja, ja, mindestens.

Stève:

Crazy, verrückt, verrückt, verrückt.

Dizzl:

Du, ich danke dir wirklich von ganzem fucking Herzen. Vielen lieben Dank. Und Leute, folgt wirklich mein Bruder Steve auf Instagram, auf TikTok Ich versuche ihn gerade auf Twitch zu bewegen, weil wir brauchen hier auf jeden Fall auch super, super, super nice Dudes und Dudettes Aber folgt ihm auf jeden Fall, und ich danke dir für alles. Mann, alles mega nice, super schönes.

Stève:

Gespräch schönen. Abend. Danke für die Einladung, hat Spaß gemacht. Schönen Abend.

Dizzl:

Grüße, auf jeden Fall an deine Frau, und dann bis bald. Auf jeden Fall Musik, musik, musik, musik Musik.

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